Fischer auf dem Malawisee
Alle Fotos – wenn nicht anders angegeben – von Ulrike Wizisk
Der Malawisee
Mit einer Länge von 560 km und einer Breite von durchschnittlich 50 km ist der Malawisee einer der größten Seen des Ostafrikanischen Grabenbruchs, jenes großen Risses in der Erdkruste, der sich von Äthiopien bis nach Mosambik zieht. Es ist das südlichste der großen Gewässer in diesem Rift Valley und füllt eine tiefe Spalte. Die Wasseroberfläche befindet sich in ca. 460 m Höhe N.N., die maximale Wassertiefe beträgt 704 m, was bedeutet, dass der Grund des Sees stellenweise mehr als 200 m unter dem Meeresspiegel liegt. (mehr zur Geologie)
Der Malawisee ist ein Süßwassersee. Sein Einzugsgebiet ist der gesamte Norden des Landes mit fast 90000 km². Über den Shire-Fluss fließt das Wasser aus dem See dann nach Süden in den Sambesi.
Durch das von Nord nach Süd langgestreckte Gewässer verläuft die Ostgrenze Malawis zu Tansania und Mosambik (siehe Karte Malawi).
Im Süden sind die Seeufer relativ flach, nach Norden hin werden sie immer steiler, ganz im Norden ragen auf tansanischer Seite die Livingstone-Berge bis zu 2500 m empor, während das gegenüberliegende malawische Ufer weit weniger schroff ist.



Der Malawisee gilt als der fischreichste See der Welt. Von den fast 450 bekannten Fischarten sind die meisten maulbrütende Buntbarsche, die nur hier vorkommen (endemische Arten). Daneben gibt es Nilhechte, verschiedene Welsarten, Karpfenfische, Salmler, einen Stachelaal und mehrere Arten von Zahnkärpflingen. Der enorme Fischreichtum zieht zahllose Schreiseeadler an. An den Ufern und auf den Inseln im See leben Flusspferde und Nilkrokodile, auch Seepythons und große Warane kommen vor.
Der Malawisee-Nationalpark am Südende des Gewässers wurde zum Schutze seiner einzigartigen Fischfauna etabliert und gehört seit 1984 zum UNESCO Weltnaturerbe.
Eine Besonderheit des Malawisees sind die riesigen Schwärme von Büschelmücken (Chaoborus edulis), die sich vorzugsweise an Neumondtagen wie Rauchsäulen über den See bewegen. Sie veranstalten dann ihren Paarungstanz.
Nach der Paarung sinken die Tiere auf die Wasseroberfläche und die Weibchen legen die Eier ab. Die durchsichtigen Glasstäbchenlarven halten sich tagsüber in großen Tiefen auf, um den gefräßigen Fischen zu entkommen. Nachts steigen sie auf und ernähren sich von Plankton.
Beim nächsten Neumond, wenn das Wasser sehr dunkel ist, schlüpfen die Mücken und der nächste Paarungstanz kann beginnen.


Beschreibungen der beobachteten Vögel in der Malawi-Vogelliste (VL), direkte Links zum jeweiligen Teil der Liste hinter den Artnamen im Text. Fotos in der Galerie unten und in der Vogelliste, dort auch Bestimmungstipps.
Bildergalerie Malawisee : Die Fotos können durch Anklicken vergrößert werden. Dann erhält man auch mehr Infos zu den Bildern. – Fotos Ulrike Wizisk