Vogelansammlung (überwiegend Lachmöwen) in den teilweise überschwemmten Feuchtwiesen des Ochsenmoors

Alle Fotos – wenn nicht anders angegeben – von Ulrike Wizisk

Alle Fotos – wenn nicht anders angegeben – von Ulrike Wizisk

Das Ochsenmoor

Das Ochsenmoor schließt sich an das südliche Dümmerufer an, und umfasst ca. 10 km². Es handelt sich nicht um ein „echte“ Moorlandschaft, denn auch in der Vergangenheit, also vor der Eindeichung des Dümmers und der Entwässerung zum Zwecke der landwirtschaftlichen Nutzung, hatte sich hier kein Hochmoor entwickelt (wie ansonsten vielerorts in der Diepholzer Moorniederung), sondern es bestand eine Sumpf- und Niedermoor-Landschaft in der Verlandungszone des Sees. Die ständig durchnässten Niedermoore waren mit dem Grundwasser (bzw. dem Seewasser) verbunden und bildeten keine mächtige Torfschicht. Sie gingen in wechselffeuchte Sumpfwiesen und feuchte Bruchwälder über.

Graugans (Anser Anser) in einer Sumpfdotterblumen-Feuchtwiese
Teilweise unter Wasser stehende Feuchtwiese mit "altem" Entwässerungsgraben
Rotschenkel (Tringa totanus) in einer teilweise überschwemmten Feuchtwiese

Nach Trockenlegung des Gebietes in den 1940iger und 1950iger Jahren, präsentiert sich das Gebiet heute wieder als naturnahe Landschaft mit renaturierten, wieder vernässten Wiesen.

Es handelt sich vor allem um „Sumpfdotterblumen-Feuchtwiesen“, auf denen im Frühjahr die gelben Blüten der namengebenden Blumen im leuchten.

An den flach überschwemmten Bereichen kann man viele seltene Vogelartenarten beobachten. Uferschnepfe, Rotschenkel und Bekassine brüten im Gebiet. Sehr bemerktenswert ist der Durchzug der Kampfläufer, die in den Feuchtwiesen rasten, und sich Ende April auch schon teilweise im Prachtgefieder zeigen.

 

Brücke über die Hunte

Der kleine Fluss Hunte durchfließt den Westteil des Ochsenmoores. Er entspringt im südlich gelegenen Osnabrücker Hügelland. Hinter dem Ochsenmoor liegt seine Mündung in den Dümmersee, am Nordufer tritt er in zwei Armen wieder aus wieder aus, um dann schließlich zwischen Bremen und Bremerhaven in die Weser zu münden. 

Auf der Hunte im Ochsenmoor und auf den größeren Entwässerungskanälen kann man Vogelarten beobachten, die tieferes Wasser bevorzugen, wie Enten, Haubentaucher und Blässhühner. Eine Besonderheit sind die Trauerseeschwalben, die entlang der Hunte auf Beutezug gehen. Für sie hat man im am Südufer des Dümmers künstliche Nistinseln angelegt.

Entlang dieser tieferen Gewässer haben sich teilweise Röhrichtbestände gebildet in denen man diverse Rohrsängerarten und die Rohrammer beobachten kann.

Im Osten des Ochsenmoores ist ein Bruchwald erhalten.

Bruchwald
Beobachtungsturm

Vogelbeobachtung im Ochsenmoor

In der Auflistung sind teilweise die Beobachtungszeitpunkte angegeben (nicht bei „Allerweltsarten“, die man immer und überall sieht, bzw. das ganze Jahr anzutreffen sind):

April22 = Zeitraum 17. bis 19. April 2022

Frühsommer22 = Zeitraum 29.05 bis 01.06

Fotos zu den Arten unten in der Galerie

Graugans (Anser Anser) zahlreich auf den feuchten Wiesen; Nilgans (Alopochen aegyptiaca) vereinzelt [Frühsommer22]; Brandgans (Tadorna tadorna) [Frühsommer22], einige auf den etwas tieferen Wasserflächen auf den Feuchtwiesen [April22, Frühsommer22], Reiherente (Aythya fuligula) einige auf der Hunte und größeren Kanälen [Frühsommer22]; Löffelente (Aythya fuligula) einige auf den etwas tieferen Wasserflächen auf den Feuchtwiesen [April22]

Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis) 1x auf einem größeren Kanal, 1x mit seinen „winzigen“ Jungen auf einen schmalen Kanal mit viele Deckung im Bereich des Bruchwalds (nahe des  Beoabachtungsturms) [Frühsommer22]; Haubentaucher (Podiceps cristatus) auf der Hunte und größeren Kanälen [Frühsommer22]

Teichhuhn (Gallinula chloropus) mit noch sehr kleinen Jungen auf einem schmalen Kanal im Bereich des Bruchwalds (nahe des Beoabachtungsturms) [Frühsommer22]; Blässhuhn (Fulica atra) sehr häufig, Nester entlang der Hunte und den Kanälen, oft mit (etwas größeren) Jungen auf den Wiesen

Weißstorch (Ciconia ciconia) brütet u.a. im Garten der Okologischen Station des Naturschutzrings Dümmer (www.naturschutzring-duemmer.de)

Graureiher (Ardea cinerea) oft einzelne in den Wiesen, Silberreiher (Ardea alba) vor allem im Winter (viele Silberreiher wandern nach der Brutzeit aus dem europäischen Süden nach Norden!)

Kormoran (Phalacrocorax carbo) an der Huntebrücke beim Schaferhof, mehrere überfliegend [April22]

Kiebitz (Vanellus vanellus) zahlreich als Durchzieher im Frühjahr und Herbst, aber auch Brutvogel; Großer Brachvogel (Numenius arquata) überfliegend [April22]; Uferschnepfe (Limosa limosa) sehr zahlreich in den Wiesen [April22], oft auf den Zaunpfählen, im Frühsommer22 Jungvögel; Kampfläufer (Calidris pugnax) Durchzieher, im April22 viele Männchen im schon ins Prachtkleid mausernd, keine Weibchen gesichtet;  Bekassine (Gallinago gallinago) keine Beobachtung im April22, aber vermutlich schon anwesend, im Frühsommer22 oft auf Zaunpfosten, Rotschenkel (Tringa totanus) häufig im April22 und Frühsommer22, oft auf Zaunpfosten

Lachmöwen (Chroicocephalus ridibundus) zahlreich an den größeren (flachen) Gewässern innerhalb der Feuchtwiesen, dort auch Bruten; eine Sturmöwe (Larus canus) überfliegend im Frühsommer22; Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger) wenige auf Beuteflug über der Hunte im Frühsommer22

Rohrweihe (), männl. + weibl., fliegend über dem Röhricht an der Hunte (Versuchtsschilfpolderanlage) unweit des Schäferhofs; Seeadler (Haliaeetus albicilla) oft überfliegend

Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus) recht häufig singend in der Vegetation entlang der kleinen Entwässerumgsgräben [Frühsommer22], Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris) singend im Röhricht entlang der der Hunte , auch Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) sicherlich anwesend, aber keine singenden im Frühsommer22 beobachtet

Rauchschwalben (Hirundo rustica) öfters überfliegend, brüten u.a. im Beobachtungsturm

Wiesenpieper (Anthus pratensis) oft zu beobachten [April22, Frühsommer22], Wiesenschafstelze  (Motacilla flava flava) häufig, oft auf Zäunen  [April22, Frühsommer22], Bachstelze (Motacilla alba) [April22, Frühsommer22]

Rohrammer (Emberiza schoeniclus) [April22, Frühsommer22]

Bildergalerie Vögel im Ochsenmoor

Die Fotos können durch Anklicken vergrößert werden. Dann erhält man auch mehr Infos zu den Bildern

Alle Fotos – wenn nicht anders in der Bildunterschrift angegeben – von Ulrike Wizisk

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